von Raed Hartmann
Wie schön es doch sein kann, wenn die Pop-Ups zu sind: Mit Freund*innen ein selbstmitgebrachtes Picknick am Altenbergsteg snacken, ein kühles Getränk im winzigen Pärkli beim Eigerplatz trinken oder im Dalmazimätteli spörteln. Was schon vor einigen Jahren Thema war, ist nun so aktuell wie nie: Wie jedes Jahr läutet die Pop-Up-Restaurant-Überschwemmung den Sommer ein. Möglichst auf jedem belebten Fleckchen der Stadt Bern soll doch bitte auch konsumiert werden. Wieso auch nicht mittels Pop-Up das „wilde Treiben“ auf der Bundesterrasse beenden? Dies fordert zumindest eine Motion von Sicherheitsdirektor und Nationalrat Reto Nause: Verdrängung statt richtige Lösungen. Auch die SBB hält sich an dieses Motto, indem sie mit klassischer Musik die Menschen zu vertreiben versucht, die sich am Abend vor dem Bahnhof ihre Zeit vertreiben. Da nützen auch die Schildchen der Pop-Ups mit der Aufschrift „kein Konsumzwang“ wenig, denn der Konsumdruck bleibt dennoch gross. Natürlich ist nicht alles scheisse: Belebung von toten Orten ist toll, mensch könnte zum Beispiel leerstehende Immobilien sinnvoll nutzen. Künftige Haubesetzer*innen sollten also einfach zusätzlich überteuerte Getränke verkaufen und sich Pop-Up-Besetzung nennen, dann würde diePolizei sie vielleicht länger dulden.