Barrierefreiheit in Bern

(von Salome Broder)

Warum ist Barrierefreiheit wichtig und was können wir tun, um ein Bern zu schaffen an dem möglichst alle teilhaben können?
Ein barrierefreies Bern bedeutet, dass Gebäude und öffentliche Plätze, Arbeitsstätten, Wohnungen, Verkehrsmittel, Gebrauchsgegenstände, Dienstleistungen und Freizeitangebote so ausgestaltet werden, dass sie für alle ohne fremde Hilfe zugänglich sind. Damit alle Bewohner*innen von Bern möglichst gleichberechtigt ihren Alltag führen können. Praktisch bedeutet dies, beispielsweise das Vorhandensein von Behindertentoiletten, neben normalen Toiletten, oder auch die Zugänglichkeit von ÖV- Verkehrsmitteln. Trotz dem Behindertengleichstellungsgesetz aus dem Jahr 2004, ist das autonome Reisen für Fahrgäste mit Behinderung meistens recht schwierig, vor allem der Bahnhof Bern ist für Rollstuhlfahrende eine Qual. Rollstuhlfahrende müssen sich vor jeder Reise ganz genau informieren, ob ein autonomes Reisen möglich ist. Spontane Reisen kommen für viele nicht in Frage. Die Perons sind am Berner Bahnhof an vielen Orten zu tief und ausklappbare Rampen können nur vom SBB- Personal bedient werden. Daneben sind zwei Drittel der Bus- und Tramhaltestellen in der Schweiz noch immer nicht barrierefrei, was doch zeigt wie wichtig die Rechte von Behinderten Menschen der Schweiz sind. Ein kleiner Lichtblick ist, dass in Bern letzten März über die hindernisfreie Anpassung von 94 Bus- und Tramhaltestellen abgestimmt wurde, diese Arbeiten sollten hoffentlich bis 2035 abgeschlossen werden. Ebenso sollte die Renovierung des Bahnhofs Bern bis Ende 2029 fertig sein, was auch zu einer Verbesserung der ÖV- Zugänglichkeit führen sollte. Aber auch viele andere Anliegen gehören dazu wie z.B. die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Sportarten, Vereinen, in der Schule, am Arbeitsplatz oder bei anderen Freizeitaktivitäten. Auch sollte es für alle Menschen, unabhängig von ihrer Behinderung, möglich sein, eine gute Ausbildung zu absolvieren. Dass bedeutet auch, dass z.B. Vorlesungen für gehörlose Menschen in Gebärdenspräche gedolmetscht werden müssen. Für eine gelebtere Inklusion müssen wir auf die Anliegen von Menschen mit Behinderungen mehr eingehen und uns alle Bemühen einen schöneren und inklusiveren Raum, im Grossen wie auch im Kleinen, zu schaffen. Denn nur wenn im Alltag die Inklusion aller Menschen stattfindet, leben wir wirklich in einer demokratischen, gleichberechtigten Gesellschaft.

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