EditorJA!l
JA! macht Mode
Pünktlich zum Frühlingsanfang bringt die JA!
eine neue T-Shirt-Kollektion heraus. Mit 10 verschiedenen humorvollen, kreativen und
manchmal provokativen Sprüchen bedruckt, garantieren sie schon beim ersten Date für
Gesprächsstoff. So können peinliche Anfangsschweigeminuten problemlos überbrückt
werden. Also zögert nicht bei uns Shirts unter info@jungealternative.ch zu bestellen. Es
können T-Shirts vorbeigebracht werden, der Druck allein kostet 5 Fr.. Oder ihr bezieht
neue T-Shirts mit Druck. Der Preis beläuft sich auf 10 bis 20 Fr., je nach Art des
T-Shirts. Die Auswahl der Sprüche findet ihr unter www.jungealternative.ch.
Wählt einen Aufdruck und lasst Frühlingsgefühle aufkommen!
Aline Trede
Farbenfrohe Innenstadt statt CasaBlanca!
Anfangs Monat startete die Offensive für saubere Fassaden in der Berner Innenstadt. Die
Junge Alternative JA! verurteilt diesen sinnlosen Sauberkeits-Fanatismus von Herrn
Tschäppät und seinen Verbündeten, den HauseigentümmerInnen. Ordnung und Sauberkeit in
Berns Gassen scheint eines der grossen Ziele sein des neuen Berner Stadtpräsidenten, dies
hat er bereits mit seiner sinnlosen Anti-Ghüder-Kampagne bewiesen. Es sieht so aus, als
existierten in der Stadt Bern sonst keine Missstände, wenn Herr Tschäppät sich in einem
weissen Overall für saubere Fassaden als Graffiti-Killer lächerlich macht.
Aus Sicht der Jungen Alternative JA! verwechseln
die Vereinsmitglieder von CasaBlanca die Berner Innenstadt mit einem sterilen
Operationssaal. Mit diesem Sauberkeits-Fanatismus folgt Tschäppät einem
Wasserfallen-Kurs. Nach Wegweisungen, Bahnhofordnung und Pinto ist CasaBlanca zwar ein
vergleichsweise harmloser, aber doch ein weiterer Schritt in Richtung tote, graue,
profitorientierte Innenstadt. Dass sogar die Berner Stadtverwaltung CasaBlanca-Mitglied
ist, kritisiert die JA! ganz klar.
Dass solche Kampagnen weniger zur Problemlösung
als zur verschärften Problemwahrnehmung beitragen, zeigt die aktuellste
EinwohnerInnenbefragung, in der Dreck, Schmutz und Schmierereien am häufigsten als
Problem genannt wurden. Dies, obwohl sich Fachpersonen einig sind, dass Bern nicht
schmutziger ist als andere Schweizer Städte.
Die Aktion CasaBlanca hat trotz enormem Aufwand
ihr Ziel nicht erreicht. Lange nicht alle HausbesitzerInnen in der Stadt Bern haben
Interesse, sich gegen seltene und vereinzelte Sprayereien überzuversichern. Für die
Junge Alternative JA! ist dies ganz klar ein Zeichen dafür, dass das Leiden unter etwas
farbigeren Fassaden bei den BesitzerInnen nicht sehr gross ist.
Die Junge Alternative setzt sich für einen
kreativen und wohltuenden Lebensraum ein. Teil davon muss auch eine farbige, lebendige
Innenstadt sein.
In einer vor kurzem im Stadtrat eingereichten Motion fordert die Junge Alternative JA!
darum legale Wände für Graffitikunst in der Stadt Bern. Weltweit wird Graffitikunst als
Jugendkultur angesehen und mit legalen Graffitiwänden und Events gefördert. Sie bietet
jungen Leuten das Potential sich zu verwirklichen. In der Writingszene treffen
sich KünstlerInnen aus der ganzen Welt, tauschen sich aus und malen mitunter gemeinsam
Bilder. In Hamburg, München und weiteren deutschen Städten werden ganze Wände gemäss
vorher erstellten Konzepten genutzt. Warum nicht auch in Bern?
Anne Wegmüller
Galmiz: Blindes Erfolgsstreben und Kantönligeist in
einem
Oder: Zu was sich Regierungen hinreissen lassen, wenn sie das
Geld riechen.
Die Tatsache, dass jeder rennt, wenn Wirtschaftsfritzen Erfolg versprechen, ist für uns
nichts Neues. Genauso bekannt ist der so genannte Kantönligeist. Was wir
bisher aber nicht wussten: Ganz abstrus wirds erst, wenn die beiden Erscheinungen
gemeinsam auftreten. Passendes Anschauungsmaterial bieten die kürzlichen Geschehnisse in
Galmiz: Als der weltgrösste Biotech-Konzern Amgen auf der Suche nach einem europäischen
Standort auf das 55 Hektar grosse Moos bei Galmiz stiess, war die Galmizer Regierung so
begeistert, dass ihr sämtlicher gesunder Menschenverstand abhanden gekommen war: Damit
der Bau der Riesenfabrik überhaupt möglich wurde, zonte sie das Moos von einer
landwirtschaftlichen Zone kurzerhand in eine Industriezone um. Doch damit nicht genug: Die
Regierung des Kantons Freiburg bestätigte diese Umzonung als rechtlich korrekt, was
unterdessen von juristischen Fachpersonen scharf kritisiert wurde. Sogar der Bundesrat
roch wohl das Geld, denn Joseph Deiss traf sich persönlich mit Amgen-Verantwortlichen,
heimlich versteht sich. Das wirklich Unverantwortliche an dieser Angelegenheit ist, dass
die verschiedenen Regierungen dem Konzern Zugeständnisse (z.Bsp. Steuerbefreiung) gemacht
haben, ohne wirklich zu wissen, wie die Geschichte ablaufen wird: Amgen hat zwar 1200
Arbeitsplätze versprochen, keiner weiss aber, was für Arbeitsplätze das sein werden.
Zudem ist unbekannt, wer die Kosten für die Infrastruktur übernimmt und was nach den
zehn Jahren Steuerbefreiung geschehen wird.
Besonders unnötig ist die Aktion ausserdem, weil im Kanton Waadt eine geeignete
Industriezone vorhanden wäre, der Kanton Freiburg die Chance aber nicht
abgeben will.
Diesen abstrusen Vorgehen weht nun ein eisiger Wind entgegen, denn die Einsprachen von
verschiedensten Seiten und die Demonstration vom 3.April 2005, an der etwa 2000 Personen
teilnahmen, waren nur der Anfang. Es kann doch nicht sein, dass sich Kantönligeist und
blindes Erfolgsstreben auf Kosten der Natur durchsetzen, oder?
Lea Bill
Leider
kein Scherz
Gründung des Reitschulkomitees
Wieder einmal versuchen Berns Rechte mit einer Initiative die Reitschule zu bekämpfen
(JA!rgon berichtete). Die SVP-Rechenbeispiele zu den angeblichen Millionengewinnen der
Reitschule müssen all jenen, die schon einmal in der Reitschule waren, als schlechter
Witz vorkommen.
Leider meint es die SVP aber ernst, mit ihrer Initiative bedroht sie die Reitschule in
ihrer Existenz. Der Kulturbetrieb in der Reitschule ist zwingend auf das Geld der Stadt
angewiesen wie z.B. das Stadttheater auch , um überleben zu können. Deshalb
hat sich am 1. April in der Reitschule das Abstimmungskomitee Reitschule
bleibt! gegründet, das den schlechten SVP-Scherz bodigen will.
An der gut besuchten Gründungsversammlung ging es vor allem darum, die Kräfte für die
Abstimmungskampagne zu sammeln. Die Stimmung war hervorragend und die Zuversicht, einmal
mehr eine Reitschulabstimmung zu gewinnen, spürbar.
Während der Versammlung bekamen die InitiantInnen zu spüren, dass mit uns nicht zu
Spassen ist. Lydia Riesen und Margrit Thommet gaben Radio Rabe ein 1. April-Interview
der Höhepunkt des Abends. Der Interviewer behauptete, die Initiative sei von
Thomas Fuchs zurückgezogen worden und fragte, wie sie sich das erklärten. Die Schweizer
Demokratin Lydia Riesen kam zum Entschluss, nie mehr mit der SVP zusammen arbeiten zu
wollen. Die SVP-Fraktionschefin Margrit Thommet folgerte, dass Fuchs die Initiative wohl
zurückzog, weil sie vor dem Stimmvolk kaum eine Chance haben werde. Hoffen wir, dass sie
Recht behält.
Samuel Durrer
Von Kaninchen und anderen
Fortpflanzungsinstituten...
Das Partnerschaftsgesetz wurde im National- und im Ständerat
mit grosser Mehrheit angenommen. Da aber die EDU gemeinsam mit der EVP das Referendum
ergriffen hat, kommt es am 5. Juni 2005 zur Abstimmung. Die Junge Alternative JA! setzt
sich aktiv für ein klares JA! zum Partnerschaftsgesetz ein.
Was bringt das Partnerschaftsgesetz für gleichgeschlechtliche Paare?
Es ermöglicht gleichgeschlechtlichen Paaren erstmals, ihrer
Beziehung einen verbindlichen rechtlichen Rahmen zu geben.
Wer sich eintragen lässt, erhält verschiedene Rechte und
Pflichten gegenüber der Partnerin/dem Partner, Dritten und dem Staat.
Für Behörden, Versicherungen und Vermieter herrschen fortan
klare und bekannte Regeln im Umgang mit eingetragenen Paaren.
Eingetragene Partnerinnen/Partner werden gegenseitig
unterstützungspflichtig. Es entstehen gegenseitige Rentenansprüche; wie bei Ehepaaren
beträgt die Paar-Altersrente 150% statt 2 x 100%.
Eingetragene Partnerinnen/Partner werden gegenseitig erb- und
pflichtteilsberechtigt. Sie werden im Steuerrecht gleich wie Ehepaare gemeinsam veranlagt.
Die eingetragene Partnerschaft kann nur durch Gerichtsurteil
aufgelöst werden. Das Partnerschaftsgesetz braucht keine neuen Behörden; die Eintragung
erfolgt auf dem Zivilstandsamt, die Auflösung vor dem Gericht.
Die JA! nimmt Stellung zu den Hauptargumenten der GegnerInnen, wie sie sich auf deren
Homepage präsentiert werden:
Das Partnerschaftsgesetz ist nicht nötig zur gesellschaftlichen Akzeptanz
gleichgeschlechtlich empfindender Menschen und ihrer Lebensweisen!
EDU, Freikirchen und auch gewisse Teile der EVP sind bekannt dafür, dass sie eine
homophobe Einstellung propagieren. Woher wissen gerade sie, wie weit die Akzeptanz für
homosexuell lebende Menschen fortgeschritten ist? Aus Sicht der JA! sieht diese doch um
einiges anders aus: unsere heutigen gesellschaftlichen Normen sind nach wie vor von der
heterosexuellen Lebensweise stark geprägt. Oder hast du schon mal ein lesbisches Paar in
einer Werbung gesehen?
Es ist nicht Aufgabe des Staates, Gefühle gesetzlich zu reglementieren!
Scheinbar sind alle Ehen der GegnerInnen gefühllos!?
In ihrer Fortpflanzungs- und Erziehungsfunktion soll die Ehe zwischen Mann und
Frau bzw. die Familie vom Staat nachhaltig gefördert werden!
Es reicht ja, wenn sich die FreikirchlerInnen wie Kaninchen fortpflanzen. Wenn die
Homosexuellen auch mithalten müssten, wäre die Schweiz in absehbarer Zeit
überbevölkert!
Wehret den Anfängen: Die Forderung nach einem Recht auf Adoption von Kindern
folgt als Nächstes!
Adoption und künstliche Befruchtung sind im Partnerschaftsgesetz ausdrücklich verboten.
Dieses falsche Argument der GegnerInnen ist völlig aus der Luft gegriffen, da es nicht in
den Forderungen inbegriffen ist.
Weitere Infos unter www.partnerschaft-ja.ch oder die unseriöse Variante
www.partnerschaftsgesetz-nein.ch .
Birgit Rosenkranz, Anne Wegmüller
JA!mitteilungen
Petitionsübergabe
Am 7. April übergab die JA! bei strömendem Regen die 2005 Unterschriften der
Offroader-Petition der Gemeinderätin Regula Rytz vor dem Rathaus. Die Übergabe wurde mit
selbst gebastelten Geländewagen, die sich auf einem künstlichen Berg fortbewegten,
kreativ untermalt. Die JA! fordert, dass Offroader klar als solche kategorisiert und aus
dem Berner Stadtgebiet verbannt werden.
Die JA! wehrt sich trotz der Ablehnung des Nationalrats gegen die Stadtpanzer, da sie die
schwächeren Verkehrsteilnehm- erInnen gefährden und im Vergleich zu durchschnittlichen
Autos um einen Drittel mehr CO2 ausstossen.
Kampf den Dreckschleudern
Eine der Hauptquellen des Feinstaubs ist der Strassenverkehr. Neben der Abreibung von
Reifen und Bremsen wird er vor allem bei der Verbrennung von Diesel frei. Die Folgen des
Feinstaubs sind Lungen-, Kreislauf- und Krebserkrankungen. Die Feinstaub-Grenzwerte werden
in der Stadt Bern regelmässig überschritten, alleine in diesem Jahr an der Messstation
im Bollwerk schon über 37mal.
Aus den obengenannten Gründen reichte die JA! am 7. April eine Motion im Stadtrat ein.
Darin fordert sie den Gemeinderat dazu auf, Massnahmen zu ergreifen. U.a. schlägt sie
eine Höherbesteuerung von Dieselfahrzeugen und Steuererleichterung für Gasfahrzeuge vor.
Weitere Infos unter www.jungealternative.ch > Stadtrat |
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