Unser kapitalistisches Wirtschaftssystem reproduziert
Krisen, Ungleichheit und Armut auf der ganzen Welt.
Die 26 reichsten Menschen der Erde besitzen gleich
viel wie die ärmsten 50 Prozent der Bevölkerung. Auch
innerhalb von Nationalstaaten nehmen Ungleichheiten
frappant zu. So besitzt das reichste Prozent der Be-
völkerung 43 Prozent des gesamten Vermögens in der
Schweiz. Der Wohlstand der Schweiz ergründet auf der
Ausbeutung des globalen Süden und der politischen
und rechtlichen Stabilität unseres Staates. Viele der
ärmsten Länder der Welt leiden unter korrupten Struk-
turen. Diese Korruption verhindert Wohlstand und wirt-
schaftliche Weiterentwicklung.
Wir wollen, dass alle Menschen am gesellschaftlichen
Wohlstand teilhaben können, auch wenn sie heute keine
wirtschaftlich monetäre Leistung erbringen können. Un-
bezahlte Arbeit wie etwa Care-Arbeit muss auch bezahlt
werden. Jeder Mensch, mit oder ohne roten Pass, sollte
bedingungslos ein finanziell sorgenfreies Leben führen
können und mitbestimmen können in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickelt. Heute können
Schweizer*innen frei abstimmen und wählen. Jedoch ver-
zerren Lobbyisten und Verbände mit viel Geld die politi-
sche Meinungsbildung stark.
Wir fordern, dass die Bevölkerung, respektive die stell-
vertretend gewählten Politiker:innen, über wichtige Ent-
scheidungen von Unternehmen in Schlüsselindustrien
direkt mitentscheiden können. Schlüsselindustrien sind
zum Beispiel die Energieversorgung, der Verkehr, die Nah-
rungsmittelproduktion, die Pharmaindustrie und das Ban-
kenwesen. Heute entscheiden Verwaltungsratsmitglieder
und Aktionär*innen, wie sich ein Unternehmen entwickelt.
Auch dann, wenn deren Entscheidungen weitreichende
Folgen für die ganze Gesellschaft haben. Und da die ent-
scheidenden Menschen auch selbst vom Gewinn profi-
tieren, steht der Profit meist über allem. So funktioniert
unser neoliberal geprägter Markt. Wir wollen das ändern!
Wir fordern eine Ausweitung des Service Public, auf alle
relevanten Schlüsselindustrien. Um die gegenwärtige Klima- und Biodiversitätskrise zu
bewältigen müssen wir wegkommen von Profit und ste-
tigem Wachstum. Vielmehr müssen wir lernen auch zu
verzichten. Dies erreichen wir nicht in einem neoliberalen
Markt. Das haben wir in den letzten Jahren gelernt. Es be-
dingt deshalb an mehr Verantwortung von Politik, Staat
und Justiz, um diese Herausforderungen unserer Zeit er-
folgreich meistern zu können.
Wir fordern die Abschaffung des neoliberalen Kapitalis-
mus. Unser Wirtschaftssystem sollte demokratischer und
sozialer werden. Geld soll keine Macht haben. Jeder
Mensch soll mitbestimmen können und die gleichen Mög-
lichkeiten haben, unabhängig von Herkunft, Einkommen
und Vermögen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen,
eine Transaktionssteuer, eine Erbschaftsbesteuerung und
ein Stimm- und Wahlrecht für alle würden den heutigen
neoliberalen Kapitalismus reformieren hinzu zu einem so-
zialeren Wirtschaftssystem.
Wir sind als Gesellschaft noch meilenweit entfernt von ei-
ner demokratischen Wirtschaft. Umso ermutigender ist es,
dass sich junge Menschen in unserem Umfeld zunehmend
vom Idealbild der schweizerischen Leistungsgesellschaft,
in welcher Arbeit und Profit über allem steht, distanzieren.
Viele junge Menschen möchten noch anderes tun als nur
Arbeiten bis zur Pensionierung. Es ist für sie nicht erstre-
benswert Karriere zu machen. Schritt für Schritt werden
wir zusammen das Idealbild der Leistungsgesellschaft und
den Kapitalismus schwächen und ein solidarisches Wirt-
schaftssystem aufbauen. Danke das du mithilfst!
Gregor Schmucki