Umweltverantwortung jetzt!
von Carlo Schmid
Die Umweltverantwortungsinitiative fordert, was selbstverständlich sein sollte: Dass wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen so nutzen, dass sie allen heutigen und zukünftigen Generationen ein würdiges Leben ermöglichen. Nun befndet sich die Unterschriftensammlung
im Endspurt – und jede Unterschrift zählt!
Unser heutiges kapitalistisches Wirtschaftssystem hat zu einer Reihe von Umweltkrisen geführt. Diesen Sommer etwa haben Hitzewellen und Dürren rund um den Globus gezeigt, dass die Klimakrise längst Realität ist.
Diese Umweltkrisen sind gleich mehrfach ungerecht: Einerseits betreffen deren Auswirkungen, wie beispielsweise Ernteausfälle, überdurchschnittlich ärmere Bevölkerungsschichten und ärmere Länder. Es ist die Logik des Marktes: Wenn etwa aufgrund von Nahrungsmittelknappheit die Lebensmittelpreise steigen, betrifft dies
zuallererst und am stärksten diejenigen, die sowieso schon ums Überleben kämpfen. Andererseits wurden ebenjene Krisen hauptsächlich durch die Reichsten und wenige Konzerne verursacht. So verantworten beispielsweise hundert Konzerne mehr als siebzig Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen. Wir müssen unser Wirtschaftssystem also grundsätzlich überdenken und umgestalten!
Die Forderung der Umweltverantwortungsinitiative besteht aus zwei Teilen: Einerseits soll die Schweiz nicht mehr natürliche Ressourcen nutzen, als sich wieder erneuern können. Quantifziert wird dies über das Konzept
der planetaren Grenzen, welches aus den Umweltwissenschaften stammt und für verschiedene Umweltbereiche (wie z.B. Klimaerwärmung, Biodiversitätsverlust und Wasserverbrauch) einen Grenzwert defniert. Diese planetaren Grenzen sollen zehn Jahre nach Annahme der Initiative nicht mehr überschritten werden dürfen. Die konkreten Massnahmen zur Erreichung dieses Zieles werden in der Initiative absichtlich nicht defniert, denn die Ablehnung des CO2-Gesetzes im Juni 2021 hat uns gelehrt, dass wir uns nicht in Diskussionen über einzelne Massnahmen verzetteln dürfen, sondern einen ganzheitlichen Ansatz brauchen. Es ist jedoch klar, dass es mutige Investitionen in unsere Zukunft braucht, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen: Umweltschonende Technologien wie die erneuerbaren Energien müssen rasch ausgebaut, und auch die Verkehrs- und Ernährungswende endlich vorangetrieben werden. Technologien werden uns aber nicht retten – es sind grundlegende Änderungen unseres Wirtschaftssystems notwendig. Ein Ansatz dazu ist eine Arbeitszeitreduktion. Andererseits fordert die Initiative, dass alle zur Zielerreichung ergriffenen Massnahmen sozialverträglich umgesetzt werden müssen, und zwar sowohl im In- als auch im Ausland. Im Inland bedeutet dies, dass ein würdiges und umweltfreundliches Leben für alle erschwinglich sein soll und die Verursacher*innen der Umweltkrisen für
deren Bekämpfung bezahlen müssen. International muss die Schweiz ihre Verantwortung als Land, das massiv vom umweltzerstörerischen Wirtschaftssystem proftiert (hat), übernehmen. Wir müssen ärmere Länder fnanziell bei der Bewältigung der Folgen der Umweltkrisen und bei der Umstellung auf umweltschonende Produktion unterstützen.
Jetzt unterschreiben!
Es wird knapp! Etwas über 90’000 Unterschriften sind gesammelt, knapp 30’000 braucht es noch bis am 18. November. Damit wir es jetzt noch schaffen, brauchen wir dringend noch Unterstützung. Drucke dir unter umweltverantwortung.ch einen Unterschriftenbogen aus und lasse Freund*innen, Nachbar*innen und Familie unterschreiben. Oder komm mit uns auf die Strasse: Die Daten werden an der JA!-Sitzung und im JA!-Chat kommuniziert.