Postulat Fraktion GB/JA ! (Natalie
Imboden, Cristina Anliker, Anne Wegmüller):
Strategie für eine sozialräumliche Orientierung in der Soziokultur und
Gemeinwesenarbeit in der Stadt Bern
Anlässlich der Stadtratssitzung vom 23. August 2007 hat der Stadtrat mit
grosser Mehrheit den Leistungsverträgen im Sozialbereich für die Jahre
2008-2009 zugestimmt. Neu wird in den Leistungsverträgen eine engere
Zusammenarbeit zwischen drei Angeboten im Sozialbereich, nämlich der
Vereinigung für Beratung, Integrationshilfe und Gemeinwesenarbeit (VBG), dem
Trägerverein für die offene Arbeit mit Jugendlichen (TOJ) und dem
Dachverband für offene Arbeit mit Kindern (DOK) postuliert. Die bereits
heute geleistete Zusammenarbeit soll intensiviert und allfällige Synergien
noch besser genutzt werden. Dafür hat der Gemeinderat einen Bericht in
Auftrag gegeben, bei dem die drei betroffenen Institutionen einbezogen sind.
Dieser soll die Grundlage für die nächsten Leistungsverträge ab 2010 bilden.
Bereits heute gibt es verschiedene Grundlagen im Sozialbereich, wie u.a. das
Konzept für eine kindergerechte Stadt (1999), das jugendpolitische Konzept
part (2002), das Reglement für die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen
(2003).
Heute gehen fachliche Diskussionen vermehrt in Richtung sozialräumliche
Gemeinwesenarbeit. Es wird nicht mehr nur von den Altersgruppen her gedacht,
sondern es wird stärker der soziale Raum eines Quartiers ins Zentrum der
Gemeinwesenarbeit und der soziokulturellen Arbeit gestellt. Dieser Ansatz
ist prüfenswert, verlangt aber konzeptionelle Änderungen und Anpassungen.
Dabei sind aber die Bedürfnisse der Zielgruppen nicht aus den Augen zu
verlieren, denn Kinder haben nicht die gleichen Bedürfnisse wie SeniorInnen.
Um die verschiedenen vorhandenen Konzepte im neuen Prozess zu koordinieren
und eine möglichst breite Abstützung in den Quartieren, bei den engagierten
Ehrenamtlichen und Freiwilligen und in Fachkreisen zu erreichen, wird der
Gemeinderat beauftragt zu prüfen:
- dem Stadtrat den Bericht über Möglichkeiten und Nützlichkeiten der
Zusammenarbeit zwischen VBG, TOJ und DOK zu unterbreiten, so dass sich der
Stadtrat vor der Erarbeitung der neuen Leistungsverträge dazu äussern kann.
- gestützt auf die vorhandenen Konzepte eine übergeordnete Strategie für
eine sozialräumliche Orientierung in der soziokulturellen Animation und in
der Gemeinwesenarbeit in der Stadt Bern zu entwickeln, wobei Fachpersonen
und betroffene Organisationen einzubeziehen sind. Diese Strategie soll eine
mittelfristige Perspektive aufzeigen und über die nächsten zwei Jahre
hinausreichen.
Bern, 23. August 2007
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