Die Stadt Bern besitzt den schönsten Bahnhof der Schweiz: Ein steriler Konsumtempel verlockt zum Einkaufen, Durchhasten und Vorbeihetzen. Erwünscht sind jene, die sich konform verhalten, das bedeutet, möglichst unauffällig im Strom der PassantInnen und Konsumfreudigen unterzugehen. Damit das Motto „Erlaubt ist, was nicht stört“ auch hochoffiziell durchgesetzt werden kann, wurden in den letzten Jahren nach und nach Instrumente dafür geschaffen: Der Wegweisungsartikel, die Konzepte und Ordnungen für den öffentlichen Raum, das neue Bahnhofreglement – mit diesen Ansätzen werden keine Probleme gelöst, im Gegenteil, es werden Probleme geschaffen. Plötzlich stört nämlich nicht nur, was strafrechtlich verboten ist, sondern auch, was nicht in die Konzepte in unseren Köpfen passt. Beispielsweise die ältere Frau, die sich auf dem Bänkli im Bahnhof ausruht. Deshalb sind heute in dieser Stadt fast keine Sitzgelegenheiten mehr vorhanden. Auf dem Bundesplatz, dem Bahnhofplatz oder in der Altstadt sucht man Bänkli und Stühle oft vergeblich.
Die Junge Alternative JA! Setzt sich für eine lebensfrohe, lebenswerte und vielfältige Stadt ein. Eine Stadt mit Bänkli und ohne Einschränkungen von Verhaltensweisen. Mit einer Aktion auf dem Bahnhofplatz haben wir den StadtbernerInnen für ein paar Stunden die Gelegenheit gegeben sich hinzusetzten, auszuruhen, zu geniessen und auf das Bänkli ihre Wünsche für eine lebenswertere Stadt zu schreiben: