Heute morgen wurde das Anti-AKW-Camp auf dem Viktoriaplatz unangekündigt geräumt. Damit unterstützt der Gemeinderat all jene, welche über ein friedliches Camp empörter sind als über den lebensgefährlichen Schrottreaktor in Mühleberg.
Die Junge Alternative JA! hat bereits vor einigen Wochen den Entscheid des Gemeinderats kritisiert, grundsätzlich keine Schlafzelte zu dulden. Damit hat der Gemeinderat den Verhandlungsspielraum dermassen eng gesetzt, dass eine Einigung mit den AktivistInnen nur schwer vorstellbar war. Trotzdem hat sich die JA! in den vergangenen Wochen darum bemüht, eine Einigung zwischen Gemeinderat und AktivistInnen zu unterstützen. Trotz des laufenden Dialogs hat der Gemeinderat die Räumung nicht angekündigt und keine Gelegenheit gegeben, selber zu gehen oder wenigstens den Materialschaden zu begrenzen. Das ist unfair. Insbesondere, weil die CampbewohnerInnen stets die Spielregeln des Gemeinderats eingehalten und jüngst auch freiwillig ein Drittel der Schlafzelte abgebaut haben.
Die Parlamentsentscheide der vergangenen Wochen als gewichtige Gründe für den Abbruch des Zeltlagers zu nennen, wie es der Gemeinderat tut, ist lächerlich. Dabei handelt es sich lediglich um Lippenbekenntnisse, und des erst noch bezüglich eines Atomausstiegs in zirka zehn bis fünfzehn Jahren; die Gefahr, welche von Mühleberg tagtäglich ausgeht, ist damit weder gebannt noch ernstgenommen. Die Junge Alternative JA! verurteilt die heute erfolgte Räumung scharf. Die JA! hätte von einer rot-grünen Stadt, einem rot-grünen Gemeinderat mehr Mut gegenüber der Atomlobby und ihren bürgerlichen NutzniesserInnen erwartet.