13. Juni 2008: Reitschule im Fadenkreuz von GFL und Bürgerlichen
Der Stadtrat hat in der gestrigen Sitzung eine SVP-Motion diskutiert welche
verlangt, dass die Reitschule künftig während „heiklen“ Kundgebungen
geschlossen bleibt. Gleichzeitig ist ein Vorstoss von Erik Mosza (GFL)
hängig, der noch weiter gehende Restriktionen des Kulturbetriebs fordert.
Die Junge Alternative JA! begrüsst es, dass die SVP-Motion zur Schliessung
der während Kundgebungen in der gestrigen Stadtratssitzung abgelehnt wurde.
Die Reitschule während Kundgebungen zu schliessen ist in der Praxis nicht
durchsetzbar und der falsche Weg um Gewalt zu verhindern. Durch eine solche
Regelung wird einzig der Kulturbetrieb der Reitschule bestraft.
Demonstrationen finden meistens am Wochenende statt. Einem Kulturbetrieb,
welcher seine Planung lange Zeit im Vorfeld macht, ist eine solche Regelung
nicht zumutbar. Würden andere Kulturbetriebe in der Stadt Bern zu solchen
Massnahem aufgefordert, würden sich die Gewerbeverbände und
Kulturorganisatioen mit Händen und Füssen daegen wehren.
Es scheint Trend geworden zu sein, sich um das Image der Reitschule zu
kümmern. So will Peter Bühler (Motionär SVP) „lediglich den Ruf der der
Reitschule verbessern“ und Erik Moza (GFL) will, dass „das Image der
Reitschule nicht vor die Hunde geht“. Diese Besorgnis ist vordergründig und
verlogen. PolitikerInnen welche so argumentieren sollten sich auch damit
auseinandersetzen, dass für die Reitschule Probleme entstehen wenn die
Stadtbehörden zum Beispiel keine Demonstrationen mehr tolerieren wollen,
immer mehr Wegweisungen gegen sogenannt „randständige“ Menschen
ausgesprochen werden und die Stadt Bern es nicht zustande bringt eine zweite
Drogenanlaufstelle einzurichten, welche die drogenpolitische Situation vor
der Reitschue entschärfen würde. Obwohl der Reitschule durch die Stadt Bern
immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, schafft sie es mit eigenen
Mitteln (Torwache, Vorplatzbelebeung usw.) ein Klima zu schaffen, in dem
sich viele BernerInnen wohl fühlen.
Die Junge Alternative JA! erwartet von einem rot-grünen Gemeinderat , dass
er sich zur Reitschule in ihrer heutigen Form - basisdemokratisch
organisiert und kulturell vielfältig – bekennt und mithilft die Angriffe –
auch aus RGM-Kreisen – zu bodigen. Die unzähligen AktivistInnen, die sich
täglich in harter Knochenarbeit für die Reitschule einsetzen, haben etwas
besseres verdient.
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