28.
Mai 2007:
Tränengas gegen Essensabgabe
Gestern, Pfingsten, ist die Gassenküche wie gewohnt auf die Strasse gegangen
um Menschen, die auf der Gasse leben eine Stunde
Ruhe vor Repression zu garantieren und kostenlos Essen abzugeben. Die
Junge Alternative JA! war vor Ort. Ein grosses Polizeiaufgebot
begleitete den Zug bis zur kleinen Schanze. Dort
verhinderte die Polizei die Essensabgabe mit Tränengas.
Die Junge Alternative JA! kritisiert diesen unnötigen und
unverhältnismässigen Polizeieinsatz aufs Schärfste.
Es ist unverständlich, dass junge Leute, die sich am Sonntag eine Stunde
lang um Gassenleute kümmern und gleichzeitig von
ihrem Recht der freien Meinungsäusserung Gebrauch
machen wollen, so gewaltsam daran gehindert werden. Dies ist einer
Demokratie nicht würdig.
Die Junge Alternative JA! ist darüber informiert, dass die OrganisatorInnen
der Gassenküche mit Frau Gemeinderätin Olibet
übers Wochenende im Kontakt standen. Leider hat sich bei diesen
Verständigungen nur bestätigt, was vorher schon vermutet wurde: Der
Gemeinderat liess sich auf keinerlei Diskussion
ein, beharrte auf dem Standort Hodlerstrasse und bot als so genannten
Alternativstandort den Hirschenpark an, mit der Ankündigung,
Drogenkonsum und –deal würde während der
Essensabgabe von der Polizei verhindert werden. Diese Einschränkung macht
den normalen Betrieb
der Gassenküche unmöglich und ist somit nicht als Alternativstandort
akzeptierbar. Während die Gassenküche der
SchülerInnenkoordination mit Tränengas bombardiert wurde, bot die
Stadt an der Anlaufstelle in der Hodlerstrasse eine Essensabgabe an.
Dies obwohl Gemeinderätin Olibet am Samstag
gegenüber dem „Bund“ noch betont hat, dass eine Essensabgabe nicht nötig
sei. Das entlarvt die städtische Essensabgabe als
reines Strategiespielchen des Gemeinderats auf Kosten der
Gassenleute.
Es ist skandalös, dass der Gemeinderat, nachdem die Gassenküche mit ihm in
Kontakt getreten ist, trotzdem einen solchen,
unverhältnismässigen Tränengaseinsatz anordnete.
Die Junge Alternative JA! fordert den Gemeinderat auf, echte
Alternativstandorte in Zentrumsnähe anzubieten und
bis eine Lösung gefunden werden kann, auf Polizeieinsätze und Repression zu
verzichten. |