6. Dezember 2006: Ja zum Protest gegen sexistische
Werbung – Nein zu lustfeindlicher Kampagne
Heute Mittwoch, 6. Dezember 2006 wurde die Petition „Freie Sicht“ der jEVP,
jEDU und ihnen nahe stehenden Organisationen mit 17’745 Unterschriften
eingereicht. Die JUSO Schweiz, die Jungen Grünen Schweiz sowie die Junge
Alternative JA! stehen hinter dem Kampf gegen geschlechterdiskriminierende
Werbung und fordern ein Anti-Sexismus Gesetz, kritisieren hingegen die
Stossrichtung der Petition scharf.
Die JUSO Schweiz, die Jungen Grünen Schweiz und die Junge Alternative JA!
nehmen zur Kenntnis, dass die Petition „Freie Sicht“ heute mit 17’745
Unterschriften eingereicht wurde. Laut der jungen EVP richtet sich diese
Petition gegen sexistische Werbung. Selbstverständlich unterstützen JUSO,
jgs und JA! den schweizweiten Einsatz gegen Geschlechterdiskriminierung und
namentlich gegen sexistische Werbung. Doch in der Petition der mehrheitlich
christlich-fundamentalistisch geprägten Parteien und Organisationen werden
nicht in erster Linie sexistische Motive angeprangert, sondern es werden
sexy Darstellungen im Allgemeinen als moralisch verwerflich verunglimpft.
Darin zeigen sich die wahren Motive dieser Jungparteien: Die Petition „Freie
Sicht“ soll nicht gleichstellungspolitische Ideen verteidigen, sondern in
erster Linie gegen nackte Haut und erotische Bilder vorgehen. Gründe dafür
sind in der religiös-fundamentalistischen Ausrichtung der Parteien zu
suchen; Sexualität und Erotik werden von den freikirchennahen Jungparteien
und ihren Mutterparteien tabuisiert und schlechtgemacht.
JUSO, JA! und Junge Grüne wehren sich gegen diese lustfeindliche Haltung,
welche den tatsächlichen Widerstand gegen sexistische Werbung in der
Öffentlichkeit vergessen macht und der gleichstellungspolitischen Bewegung
schadet. Es ist sachlich und politisch falsch, wenn Erotik und Sex mit
Sexismus verwechselt werden, wie es in dieser Petition geschieht.
JUSO, JA! und Junge Grüne setzen sich für eine kritische Auseinandersetzung
mit sexistischer Werbung ein. Es darf nicht sein, dass auf öffentlichen
Plakaten Frauen oder Männer –entwürdigend dargestellt oder als blosser
Blickfang missbraucht werden. Auch ist es diskriminierend, die Geschlechter
in klischeehaften Positionen und Funktionen darzustellen, anstatt die
Gelegenheit wahrzunehmen und offene Geschlechterrollen zu propagieren. Junge
Grüne, JA! und JUSO fordern deshalb ein Anti-Sexismus-Gesetz auf
Bundesebene, analog zur Anti-Rassismus-Strafnorm.
|