Gestern liess der Gemeinderat per Medienmitteilung verlauten, dass
er sich nun endgültig gegen einen zweiten Standort der
Drogenanlaufstelle entschieden hat. Als Alternative sollen die
Öffnungszeiten der Anlaufstelle an der Hodlerstrasse minimal verlängert
werden. Die Junge Alternative JA! verurteilt die Kurzsichtigkeit des
Gemeinderates, mit welcher er diesen Entscheid gefällt hat.
Der Berner Gemeinderat hat sich nun also endgültig entschieden: es wird
keinen zweiten Standort der Drogenanlaufstelle in Bern geben. Als Grund
führt der Gemeinderat die zu knappen finanziellen Mittel auf. Anstelle
eines zweiten Standortes will der Gemeinderat die vom Kanton für
Notmassnahmen zur Verfügung gestellten 350’000 Fr. für die Verlängerung
der Öffnungszeiten der Anlaufstelle an der Hodlerstrasse benutzen.
Dabei sollen zum einen die Öffnungszeiten täglich um 45 Minuten
verlängert werden und zum anderen sollen Männer am Montagabend länger
Zugang zur Anlaufstelle haben; die separaten Öffnungszeiten für Frauen
werden demnach am Montag von 20 Uhr bis spätestens 23.30 Uhr sein,
statt bisher 18 bis 22 Uhr.
Die Junge Alternative JA! verurteilt die Kurzsichtigkeit des
Gemeinderates, mit welcher er seit Jahren die Entscheide in der
Drogenpolitik fällt. Schliesslich ist es nur eine Frage der
(Jahres-)Zeit bis sich – wie in den Sommermonaten der vergangenen Jahre
– wieder eine offene Drogenszene bildet und die drogenabhängigen
Menschen unter äusserst unhygienischen und menschenunwürdigen Zuständen
konsumieren müssen. Nicht zu vergessen all jene Jugendliche, welche in
die Drogenszene reinschlittern, gegeben die offene Drogenszene befindet
sich wiederum unter der Eisenbahnbrücke auf der Schützenmatte.
Des weiteren verurteilt die JA!, dass die Verlängerung der
Öffnungszeiten der Drogenanlaufstelle an der Hodlerstrasse zu Lasten
der Frauenanlaufstelle umgesetzt werden soll. Es kann nicht sein, dass
die Zeiten der Frauenanlaufstelle verkürzt werden, nur weil es
angeblich bisher am Montagabend „in der Umgebung immer wieder zu
unerwünschten Ansammlungen von drogenabhängigen Männern“ gekommen ist.
Diese Argumentation des Gemeinderats zeigt, dass er sich sehr viel mehr
um ein sauberes Stadtbild und ein eingehaltenes Budget bemüht, als sich
endlich schadensmindernde Massnahmen zu widmen, welche den
drogenabhängigen Menschen wirklich helfen würden!
Die Junge Alternative JA! sieht sich in ihrer Skepsis bestätigt welche
sie im Herbst 2008 gezeigt hat, als der Gemeinderat vom einen auf den
anderen Tag einen zweiten Standort der Drogenanlaufstelle versprochen
hat. Die JA! ist jedoch nicht bereit, das Zurückkrebsen des
Gemeinderates zu akzeptierten und fordert ihn dazu auf, endlich seine
rosarote Brille abzulegen und sich für schadensmindernde Massnahmen
einzusetzen.