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ja!rgon Nr. 3 -
Juni 2005
JA! macht Kunst Nicht nur die Velos werden
vom neuen Bahnhofplatz verbannt, auch die Kunstwerke verschiedener
KünstlerInnen rund um und auf dem Bahnhofplatz müssen daran glauben. Eines
der bekanntesten Objekte stammt von Ueli Berger. Er versenkte 1983 ein paar
Milchkessel beim Burgerspital in den Asphalt. Die JA! begrüsst es, dass die
Stadt Bern für den neuen Bahnhofplatz auch neue Kunst vorsehen wird. Sie ist
aber der Meinung, dass die bestehenden Kunstobjekte einen gleichwertigen
Alternativstandort in der Berner Innenstadt verdienen. Die AktivistInnen der
Jungen Alternative JA! werden sich diesen Sommer selber als
Polit-KünstlerInnen üben und dabei mehr Standorte für alternative Kunst in
der Stadt Bern fordern. Nun hat das Berner Stimmvolk dem neuen Bahnhofplatz am 5. Juni 2005 mit 51.06% zugestimmt, was die Junge Alternative JA! grundsätzlich als positives Zeichen für eine umweltfreundlichere Verkehrspolitik sieht: Die Erneuerungen gewähren dank Velostreifen und Umweltspur mehr Sicherheit für VelofahrerInnen und FussgängerInnen. Zudem senkt die neue s-förmige Verkehrsführung automatisch die Tempolimite, was den nicht-motorisierten VerkehrsteilnehmerInnen weiteren Schutz gewährt. Diese positiven Erneuerungen nützen uns jedoch nichts, wenn wir auf dem neuen Bahnhofplatz keine kostenlosen Veloparkplätze mehr vorfinden. Entgegen der Vorankündigung von 2000 gratis und 1000 kostenpflichtigen Veloabstellplätze, sind jetzt doch nur die 1000 kostenpflichtigen Veloabstellplätze im Bahnhofperimeter geplant. Der Grossteil der heutigen kostenlosen Veloparkplätze wird aufgehoben und durch kostenpflichtige Velostationen „ersetzt“. Solche kostenpflichtigen Velostationen können und dürfen aber keine Alternative sein, denn einerseits sollen Velofahrende grundsätzlich in ihrem umweltfreundlichen Verkehrsverhalten unterstützt werden und andererseits kostet die Bewirtschaftung von Veloparkplätzen im Freien die Stadt so gut wie nichts. Der Bau von Velostationen ist im Vergleich hingegen sehr aufwändig und teuer. Es ist ein Widerspruch, mehr noch: ein Skandal, wenn eine RGM- Regierung die sich das Label „Velostadt Bern“ auf die Fahnen schreibt, eine solch velofeindliche Politik betreibt. Dieser scheinheiligen Politik will die Junge Alternative JA! entgegenwirken. Sie plant deshalb in den nächsten Monaten einige veloAKTIONEN. Bereits vor zwei Wochen hat die JA! mit einer kreativen Aktion auf dem Bahnhofplatz auf die Problematik aufmerksam gemacht, des Weiteren ist eine veloDEMO für den 29. Juni um 17.30 Uhr bei der Heiliggeistkirche geplant. Die JA! will mit den aktuellen Aktionen ein Einlenken der Regierung erreichen, damit die Stadt Bern sich auch weiterhin als velofreundliche Stadt zeigen kann. Christa Neubacher und Lea
Bill Nach der Wahl eines
Rechtsextremen ins Langenthaler Parlament wurde auch in der Solothurner
Gemeinde ein PNOS-Vertreter in die Exekutive gewählt. Gleichzeitig nehmen
Aufmärsche von Neonazis auf den Strassen zu. Gegen diese rechtsgerichtete Blocherpolitik müssen wir uns wehren, denn wir alle, die hier leben, egal welche Herkunft, Hautfarbe, welchen Pass oder Aufenthaltsstatus wir haben, wir sind die Schweiz. Unter diesem Motto gingen am 18. Juni über 8000 Menschen in Bern auf die Strasse. Auf die Initiative von Solidarité sans frontières bildeten 120 Organisationen ein breites Bündnis, das Fremdenfeindlichkeit und Blocherpolitik nicht mehr hinnehmen will. Die Grossdemonstration muss
als Auftakt zu einer grossen Kampagne für eine solidarische Schweiz gesehen
werden. Unser Widerstand gegen die Museumsschweiz hat erst angefangen. Wie ist es möglich, dass, wie zum Beispiel in Bolivien, die Wasserpreise plötzlich um 100% steigen, oder dass sich in Schulbüchern öffentlicher englischer Schulen plötzlich Inserate von „The Sun“ oder „Nike“ befinden? Oder dass sich die Strompreise in Norwegen vervielfacht haben und das chilenische Pensionssystem auf einmal das teuerste der Welt wird? Das hat doch keinen Zusammenhang könnte man auf den ersten Blick denken. Schaut man sich aber die laufenden WTO-Verhandlungen an, stehen einem die Haare zu Berge: „General Agreement on Trade in Service“ (GATS) heisst das Übel. Gemeint ist eine umfassende Liberalisierung und Privatisierung der öffentlichen Dienstleistungen überall auf der Welt. Das langfristige Ziel der GATS-Verhandlungen ist die vollständige Liberalisierung aller Dienstleistungssektoren, mit Ausnahme des Luftverkehrs. Dienstleistungen wie Bildung, Telekommunikation, Wasserversorgung, öffentlicher Verkehr, Post, Strom, Gesundheit und Pension sollen für Privatunternehmen zugänglich gemacht werden. Die Folgen davon sind schlechtere Qualität, steigende Preise und der dadurch verursachte Ausschluss grosser Teile der Bevölkerung von der Grundversorgung. Die GATS-Verhandlungen sind
ein grundlegender Angriff auf unsere Grundversorgung und Demokratie
überhaupt. Durch die WTO werden alle Mitgliedsstaaten gezwungen, lokale und
ausländische AnbieterInnen gleich zu behandeln. Im Klartext: Regionalpolitik
oder Förderung von Nahversorgung sind ein Gedanke von gestern. Zudem macht
die zwingende Gleichbehandlung von armen und reichen Ländern
entwicklungspolitische Ziele zunichte: Eine bestimmte Klausel erlaubt es den
westlichen Konzernen, sich auf den Märkten von Entwicklungsländern breit zu
machen und dann den Kuchen unter sich aufzuteilen. Auch der Umweltschutz
wird durch die WTO-Verhandlungen zusätzlich erschwert. Beim Handelshemmnis
Umweltschutz müssen die Länder die wirtschaftsfreundlichste Variante
bevorzugen, weil die Unternehmen sonst bei der WTO klagen können und diese
die Länder dann zu ihrem „Glück“ zwingen kann.
Mit links nach Europa
JA!mitteilungen Viele homo- und bisexuelle Jugendliche haben auch heute noch grosse Schwierigkeiten damit, ihre Gefühle zu verstehen und anzunehmen, auch aus Angst vor negativen Reaktionen.Neben den üblichen Herausforderungen des Jugendalters stossen homo- und bisexuelle Jugendliche nicht selten auf zusätzliche Probleme: Die Tabuisierung von Homosexualität kann zu grossen Sorgen, Scham, Einsamkeit und Isolation führen. Homosexuelle Jugendliche sind häufiger von Angst, Depression und Suizid oder Drogenmissbrauch betroffen als heterosexuelle Jugendliche.Die Junge Alternative JA! ist der Auffassung, dass es zum Aufgabenbereich der Schule gehört, Homosexualität zu thematisieren. Die Schule sollt schwulen, lesbischen und bisexuellen Jugendlichen die Möglichkeit bieten, in einem aufgeklärten Umfeld zu sich und ihren Gefühlen stehen zu können und so ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Diese Forderung wird die JA! als Vorstoss im Grossen Rat deponieren. JA! gesamtschweizerisch
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