Gemeinsame Medienmitteilung Grünes Bündnis und Junge Alternative JA!
Das Grüne Bündnis und die Junge Alternative JA! sind erfreut über den städtischen Erwerb neuer Liegenschaften und deren zukünftige Nutzung als Günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien (GüWR). Statt einer weiteren Beschränkung der GüWR-Berechtigten braucht es jedoch mehr günstigen Wohnraum zu Kostenmiete.
Wie der Gemeinderat heute berichtet hat, hat die Stadt Bern 75 Wohnungen erworben, die in Zukunft mehrheitlich als günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien (GüWR) vermietet werden sollen. Das Grüne Bündnis und die Junge Alternative JA! freuen sich über diese Zukäufe. Doch Zukäufe alleine reichen nicht, um genügend günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Mehr günstige Wohnungen statt strengere Kriterien
Der Gemeinderat schreibt in seiner Mitteilung, dass die Einkommenslimite zur GüWR-Berechtigung für Zwei- und Mehrpersonenhaushalte um 15% gesenkt werden soll. Das Grüne Bündnis und die Junge Alternative JA! stehen dieser Senkung kritisch gegenüber. Sie sind mit dem Gemeinderat einig, dass GüWR-Wohnungen jenen Menschen zugutekommen sollen, die sie am nötigsten haben. Doch es fehlt in der Stadt Bern auch massiv an günstigen Wohnungen für den unteren Mittelstand und es ist nicht erkennbar, wie der Gemeinderat dieses Problem in nützlicher Frist lösen will. Eva Krattiger, Stadträtin JA! sagt dazu: „Das Missverhältnis zwischen der Anzahl Menschen, die einen Anspruch auf günstige Wohnungen haben und der Anzahl im GüWR-Segment vermieteten Wohnungen kann nicht dadurch gelöst werden, dass weniger Menschen in die Anspruchsgruppe fallen. Stattdessen braucht es mehr GüWR-Wohnungen und allgemein mehr günstigen Wohnraum.“ Um das zu erreichen, ist der Gemeinderat vor allem auch dort gefordert, wo er am meisten Einfluss hat: Beispielsweise auf dem Viererfeld. Deshalb fordert die Fraktion GB/JA! in einer Motion von Rahel Ruch, dass dort sämtliche Wohnungen im Kostenmiete-Modell vermietet werden und dass GüWR-Wohnungen nicht „auf Kosten“ der gemeinnützigen Bauträger erstellt werden.
Aufhebung des 2-Jahres Kriterium
Wer heute Anspruch auf eine GüWR-Wohnung
erheben will, muss nicht nur strikte Grenzen zu Einkommen, Vermögen und Anzahl
Bewohnende pro Wohnung erfüllen. Ein weiteres Kriterium ist, dass die Person
bereits zwei Jahre in der Stadt Bern angemeldet sein muss. Das Grüne Bündnis
und die Junge Alternative JA! setzen sich dafür ein, dass dieses Kriterium
aufgehoben wird. Wer in der Stadt Bern wohnen möchte, soll diese Möglichkeit
haben, unabhängig des Einkommens. Menschen mit Einkommen im GüWR-Bereich finden
auf dem normalen Wohnungsmarkt jedoch nur selten eine Wohnung. Die Auflage,
dass sie bereits zwei Jahre in der Stadt Bern angemeldet sein müssen, um sich
auf eine GüWR-Wohnung zu bewerben, macht einen Umzug in die Stadt deshalb
schwierig.
[1] https://www.gbbern.ch/blog/dringliche-motion-gb-ja-keine-spekulation-auf-dem-viererfeld/