Heute Abend haben rund 600 Menschen mit einer Party gegen die Eröffnung des Mediamarkts in der ehemaligen Markthalle protestiert. Die Junge Alternative JA! freut sich, dass sich so viele Personen gegen eine weitere Ladenkette mit stumpfsinnigem Angebot in der Innenstadt wehren.
Spass, Liebe, Glück und Freude verspricht der Mediamarkt seinen zukünftigen Kund_innen. Der JA! erschliesst sich diese banale Konsum-Logik nicht und sie hat sich deshalb heute am Protest des Bündnisses inexistenter Partykapitalist_innen (BIP) beteiligt. Lieber würden wir weiterhin in der Markthalle Kaffee trinken, indisch essen oder Freund_innen zu einem Bier treffen, als uns von stupider Werbung einreden zu lassen, dass Glück und Liebe nur mit dem richtigen Smartphone und dem grössten Flachbildschirm zu bekommen seien.
Die Protestierenden haben vor dem Mediamarkt eine Party gefeiert. Mit einer gehörigen Portion Ironie haben sie die Eröffnung eines weiteren Konsumtempels in der Berner Innenstadt begrüsst. Mit Schildern mit Aufschriften wie „Rabatte statt Debatte“ oder „Kaufkraft statt Kultur“, Musik, Konfetti und Luftschlangen haben sie ihrem Unmut über den Einzug des Mediamarktes in die ehemalige Markthalle Luft gemacht.
Die JA! findet es schade, dass bei dem Protest Scheiben zu Bruch gingen. Sie hätte lieber eine Aktion gehabt, bei der nichts kaputt geht, so wie das die Organisator_innen auch ausdrücklich kommuniziert haben. Diese hatten sowohl in den sozialen Medien als auch während der Aktion dazu aufgerufen, zwar laut, aber friedlich zu demonstrieren.
Für die JA! gehören zu einer lebendigen und lebenswerten Stadt Orte wie die ehemalige Markthalle dazu. Dass immer mehr kleine Läden, Bars und Restaurants von grossen Ketten mit Tiefpreis-Strategien verdrängt werden, ist eine traurige Entwicklung. Die grosse Resonanz der heutigen Aktion zeigt, dass dies viele Menschen in der Stadt Bern so sehen. Langfristig können wir diese Entwicklung aber nur stoppen, wenn wir ein grösseres Bewusstsein dafür entwickeln, was und wo wir einkaufen. Die JA! ruft deshalb zum Boykott von allen grossen Ladenketten auf, die ihre Produkte unter schlechtesten Arbeitsbedingungen produzieren lassen und jede Innenstadt gleich aussehen lassen!