von Eva Krattiger
Die Adventszeit soll eine besinnliche, friedliche und winterliche Zeit sein. Doch ist sie das wirklich? Gerade fällt es etwas schwer, sich in die weihnachtliche Vorfreude zu versetzen. Mit dem Krieg in der Ukraine (und an ganz vielen anderen Orten dieser Welt) kann von Frieden keine Rede sein. Zwischendurch ist es zwar auch mal winterlich kalt, doch von Schnee keine Spur – Klimawandel lässt grüssen. Und Besinnlichkeit ist bei all diesem Weihnachtskommerz auch nicht wirklich das richtige Stichwort. Stattdessen ist die Adventszeit für viele Menschen eine stressige Zeit mit vollen Agenden, fehlender Energie aufgrund der kurzen dunklen Tage und zusätzlich kommen noch der Gschänklistress und der Bammel dazu, welche Verwandten am diesjährigen Weihnachtsessen wieder aneinandergeraten werden. Eigentlich wäre die Weihnachtszeit ja eine schöne Zeit, die nicht mit so viel Stress verbunden sein müsste. Eine,
in der man die Zeit mit den Menschen, die man gern hat, noch etwas mehr geniessen könnte als sonst. Beim Grittibänz:innenbacken. Beim Güezele. Beim Auf-dem-Sofa-Sitzen vor dem Adventskranz. Beim Theaterbesuch
oder Filmeschauen. Beim Punsch-, Bier- oder Glühweintrinken. Denn gemeinsames Zeitverbringen und -geniessen ginge auch wenn andernorts Krieg herrscht. Es ginge ohne überfüllte Läden mit sich gegenseitig überbietenden Rabatten. Es ginge trotz Klimakrise und trotz fehlendem Schnee. Ob es auch ohne Konjunktiv geht?