2. Drogenanlaufstelle: Stadt muss handeln!

Laut einem Artikel in der Zeitung „Der Bund“ stellt der Kanton Bern die Notwendigkeit einer zweiten Drogenanlaufstelle in Bern in Frage und will keinen Kredit dafür sprechen. Damit bestätigt sich die Skepsis der Jungen Alternative JA! gegenüber den Ankündigungen der Stadt. Die JA! fordert den Gemeinderat auf, jetzt unabhängig vom Kanton zu handeln.

Die kantonale Gesundheits- und Fürsorgedirektion GEF hält eine zweite Drogenanlaufstelle in der Stadt Bern nicht für nötig. Ausserdem habe der Kanton schon die Drogeneinrichtungen in Thun mit einer Million Franken subventioniert – es sei also keine Finanzierungshilfe für Bern zu erwarten. Der Gemeinderat der Stadt Bern hat schon vor Monaten angekündigt, Ende Jahr eine zweite Drogenanlaufstelle zu eröffnen. Die Junge Alternative JA! hat diesen Entscheid begrüsst, war jedoch skeptisch, ob die Anlaufstelle tatsächlich so rasch und problemlos instand gesetzt würde. Die ablehnende Haltung des Kantons bestätigt diese Skepsis. Es kann nun nicht sein, dass sich der Gemeinderat weiterhin hinter dem Kanton versteckt – um die menschenunwürdige Situation für drogenabhängige Menschen zu entschärfen, muss jetzt gehandelt werden. Die Junge Alternative JA! fordert deshalb die Stadt auf, der jahrealten Forderung nach einer zweiten Anlaufstelle unabhängig vom Kanton nachzukommen und bei der ursprünglichen Planung zu bleiben.

Eine zweite Drogenanlaufstelle würde auch für den Betrieb des Kulturzentrums Reitschule tatsächlich eine Entlastung bringen – im Gegensatz zu Subventionskürzungen an der Kultur wie es die vom Gemeinderat nun beantwortete Motion Mozsa fordert. Wie SVP-Fraktionschef Simon Glauser gegenüber dem „Bund“ heute richtig sagt, darf den IKUR-BetreiberInnen nicht alles in die Schuhe geschoben werden. Statt mehr Repression gegenüber den drogenabhängigen Menschen und sinnlose Sanktionen gegenüber einem Kulturbetrieb zu postulieren, muss die Stadt endlich ihre Drogenpolitik überdenken. Um nochmals Glauser zu zitieren: „Die Reitschule ist ein Kulturbetrieb, keine soziale Institution“.

Schreibe einen Kommentar