Wie dem heutigen Bund zu entnehmen ist, hat laut Stadtpräsident Alexander Tschäppät das Gaswerkareal als Jugendzentrum eine „überschaubare“ Bedeutung. Der 61-jährige will lieber teure Wohnungen für gute SteuerzahlerInnen bauen. Für die Junge Alternative JA! und die JUSO Stadt Bern würde damit eine grosse Lücke im Berner Kulturleben aufklaffen, die nicht mit einer eventuell non-kommerziellen Ausgehmöglichkeit in der ehemaligen Sanitätspolizei gestopft werden kann.
Nachdem vor zwei Wochen das Nachtlebenkonzept präsentiert worden ist, werden die Pläne zur Nutzung des Gaswerkareals immer deutlicher. Alexander Tschäppät und Bodenbesitzerin ewb wollen schicke Wohnungen bauen – die Firma Losinger Marazzi wurde bereits mit der Planung beauftragt. Mit dem millionenschweren Bauprojekt soll die anstehende Bodensanierung in ein rentables Geschäft verwandelt werden. Wohlhabende SteuerzahlerInnen statt einkommensschwache Jugendliche heisst hier die Devise. Doch der Gaskessel ist mehr als ein Ausgangsort: Im Kulturzentrum können sich Jugendliche engagieren und selber Verantwortung übernehmen. Sie lernen also das, was die Generation Tschäppät an der Jugend so schmerzlich vermisst.
Für uns kommt es deshalb nicht in Frage, diesen zentralen Ausgehort für teure Wohnungen herzugeben. Auch die Ersetzung des Kultur- und Jugendzentrums durch die ehemalige Sanitätspolizei, die „einer nicht-kommerziellen Nutzung zur Verfügung stehen“ (Auszug Nachtlebenkonzept) könnte, stellt für uns keine Alternative dar. Die verschiedensten Aktivitäten für Jugendliche am Abend, die Möglichkeit, sich zu engagieren, und die Funktion des Gaskessels in Berns Nachtleben sind wichtiger zu werten.