Mit Zuckerbrot und Peitsche…

Heute hat die Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün (TVS) verlauten lassen, dass die neuen Veloparkplätze am Berner Bahnhof bezugsbereit seien. Das bedeutet aber vor allem, dass ab nächster Woche massiv weniger Gratis-Veloabstellplätze zur Verfügung stehen werden.

Peitsche

Das TVS schreibt in seiner Medienmitteilung, dass die provisorischen Velo-Abstellflächen bei Bollwerk und Hirschengraben am Montag, 17. März bzw.. Donnerstag, 20. März aufgehoben werden. Beim Bollwerk werden somit die zwei grossen „Velo-Inseln“ in der Mitte der Strasse verschwinden. Als Ersatz dafür werden „vorerst“ einzig ca. 130 neue Abstellplätze vor dem SBB-Gebäude in Betrieb genommen. Diese 130 Plätze stehen in keinem Verhältnis zu den bisherigen „Velo-Inseln“. Auch die für später angekündigten Veloabstellplätze hinter der Heiliggeistkirche und vor dem ehemaligen Hotel Schweizerhof können nicht darüber hinwegtäuschen, dass massiv Gratis-Veloabstellplätze abgebaut werden.

All diejenigen, die sich an das etwas grössere Abstellangebot vor und während der Umbauphase gewöhnt haben, werden ab nächstem Montag nun plötzlich keinen Platz mehr für ihr Velo finden. Die Junge Alternative JA! ist empört über dieses unüberlegte und Velo-feindliche Vorgehen der Direktion und fordert weiterhin genügend Gratis-Abstellplätze – gerade im Bollwerk, denn täglich wollen Tausende von PendlerInnen aus dem Nordquartier ihr Velo am Bahnhof abstellen.

Zuckerbrot

Offensichtlich ist sich aber das TVS durchaus bewusst, dass die angekündigten Massnahmen nicht besonders populär sein könnten. Deshalb steht in der Medienmitteilung folgendes: „Zudem werden den Velofahrenden Coupons für die Gratis-Benutzung der Velostationen abgegeben, welche noch über freie Kapazitäten verfügen“. Es scheint fast, als hätte das TVS endlich einer alten Forderung der Jungen Alternative JA! nachgegeben, nämlich, dass die Velostationen gratis sein sollten. Auf Nachfrage erklärte jedoch Projektleiter Patric Schädeli, dass es sich dabei um eine einmalige Aktion handle, bei der solche Coupons auf den Velos verteilt würden.

Die Junge Alternative JA! ist beschämt darüber, wie die selbsternannte „Velostadt Bern“ mit ihren VelofahrerInnen umgeht. Es kann nicht sein, dass auf einmal das Platzangebot derart drastisch gekürzt wird und die Stadt Bern gleichzeitig scheinheilig Coupons verteilt als wären Berner VelofahrerInnen wie kleine Kinder, die man mit einem Täfeli beruhigen kann – Chaos und Unzufriedenheit sind voraussehbar! Die JA! wehrt sich gegen solche Vorgehensweisen und behält sich vor, mit Protestaktionen dagegen vorzugehen.

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