Nach der Besetzung eines Grundstücks am Centralweg, sollen die „Stadttauben“ nun polizeilich geräumt werden. Doch die Stadt hat mit ihrer Weigerung, einen nahtlosen Übergang zwischen Abbruch der alten Gebäude und Neubau zu ermöglichen, die Voraussetzungen für eine solche Besetzung selber geschaffen. Nun wird voraussichtlich bis 2012 nicht gebaut, wie der Verein Läbige Lorraine (VLL) heute in einer Medienmitteilung schreibt.
Trotz mehrfacher Aufforderung unter anderem von Seiten der Jungen Alternative JA!, fehlt es in der Stadt Bern immer noch an genügend Raum für alternative Wohnprojekte, wie die Stadttauben eines sind. So ist es nicht verwunderlich, dass diese sich ihren Platz selber nehmen. Der Vorfall zeigt einmal mehr, dass der Gemeinderat bezüglich alternative Wohnprojekte keine Gesamtstrategie verfolgt, sondern sich vom jeweiligen Gemütszustand leiten lässt. Die Junge Alternative JA! hat bereits im August 2009 den Gemeinderat mit einer Motion aufgefordert, Zwischennutzungen von leerstehenden Wohnungen einheitlich zu regeln. In diesem Zusammenhang könnte auch der Umgang mit vorübergehend leerstehenden Grundstücken wie am Centralweg geregelt werden.
Die Junge Alternative JA! fordert den Gemeinderat auf, die geplante Räumung unverzüglich zu stoppen. Die Stadt soll mit den Stadttauben Verhandlungen aufnehmen um eine gemeinsame Lösung zu finden, welche eine Zwischennutzung durch die Gruppe ermöglicht.