Was das politische System der Schweiz ohne Zweifel zu einem der besten Bestehenden macht, ist das jede*r die Möglichkeit hat, bei (fast) allen politischen
Geschäften mitzuwirken und mitzubestimmen. Die Schweizer*innen vergessen dabei
aber manchmal, dass nicht jedes Geschäft ein politisches ist.
Mit einer Initiative kann aber jede Angelegenheit zu einer politischen werden. Die Initiative „Für demokratische Mitsprache – Lehrpläne vors Volk!“ des Komitees Starke Volksschule Bern, über die wir diesen März abstimmen, geht in diese Richtung. Zumindest ich persönlich sehe lieber Fachpersonen mit pädagogischem Know-how
über den Lernplan einer 5. Klasse bestimmen als eine Politische Instanz, sei es “das Volk” oder ein Parlament. Die Initiative will in Zukunft den Grossen Rat über Lehrpläne abstimmen lassen. Heute hat dieser die Möglichkeit, die Grundstrukturen der Volksschulen in Form von Budgetaufstellungen zu setzten. Das ist gut so, aber das genügt. Unsere werten Politiker*Innen haben nicht die nötigen Kompetenzen,
um einen pädagogisch wertvollen Lehrplan zu schaffen. Die Lerninhalte der Berner
Schüler*innen sollen nicht zu einem politischen Programm werden.
Um ehrlich zu sein, langweilt es mich über diese initiative zu schreiben, da sie meiner Auffassung nach schlicht blödsinnig ist.
Viel lieber möchte ich einige Denkanstösse geben, um über unser Schulsystem als ganzes kritisch nachzudenken. Der Film „Alphabet“ ist empfehlenswert für alle die auch finden, dass Schule für die Kinder sein soll und nicht die Kinder durch die Schule zu einem ins System passenden Teil gebogen werden sollen. Für alle die das Schulsystem wie es heute ist, in Ordnung finden, ist er ein muss. Er thematisiert und problematisiert die auf Leistung ausgerichteten Strukturen der bestehenden Lerninstitutionen und zeigt auf, das sich dringend etwas ändern muss, da unser Denken geprägt wird von der Art wie wir lernen und nicht nur was wir lernen.
Das „Alphabet“ , Deutschland 2013
Regie: Erwin Wangenhofer
Im Ja!rgon 2/2018 von Elena M.